Aus dem Herzen des Himalaya

11 Mönche aus dem Kloster Phyang auf ihrer Welttournee in Aachen

Erstmals in der Geschichte des mehr als 500 Jahre alten Klosters Phyang in Ladakh, Indien, gehen elf Mönche auf eine mehrmonatige Reise durch viele Länder der Welt, um einen Teil ihrer reichhaltigen und faszinierenden Klosterkultur einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren. Dabei führen sie sowohl Gebete und Meditationen als auch verschiedene Maskentänze durch, die eine besondere Art des Ausdrucks erleuchteter Aktivität im tibetischen Buddhismus sind. Die Aufführung in Aachen wird am Sonntag, 26.10. um 19.30 Uhr in der Aula Carolina, Pontstr. 7 – 9, stattfinden (Termin notieren!!!).

Darüber hinaus möchten wir die Zeit, in der die Mönche in unserem Zentrum zu Gast sind, nutzen, um Gebete für Personen in schwierigen Lebenssituationen oder mit Krankheiten sowie für Verstorbene durchzuführen zu lassen. Die Gebete sind für Samstag, 25.10. ab 15 Uhr vorgesehen.

Programmpunkte der Aufführung

Der Ursprung der spirituellen Tänze ist im 7. Jahrhundert zu finden. Zu der Zeit lud der tibetische König Trisong Detsen den großen indischen Meister Padmasambhava (Guru Rinpoche) und den Abt Shantarakshita nach Tibet ein. Sie gründeten das erste Kloster Tibets in Samye. Während der Einweihung wurden zum ersten Mal tantrische Tänze ausgeführt. In der Drikung Kagyü Tradition des tibetischen Buddhismus beginnt die Überlieferung dieser sogenannten Vajra-Tänze im 13. Jahrhundert. Sie haben in den Jahrhunderten nichts von ihrer tiefgründigen Wirkung verloren.

Neben den Maskentänzen, in denen verschiedene friedvolle und zornvolle Gottheiten in Erscheinung treten, werden bei der Aufführung auch der tantrische Schwarzhut-Tanz und ein Volkstanz mit Masken gezeigt. Insbesondere der Schwarzhut-Tanz war bisher im Westen selten oder gar nicht zu sehen.

Bei der Chöd-Meditation werden eine im Durchmesser ca. 25 cm große Handtrommel und eine Glocke als Instrumente verwendet. Die Mönche spielen diese im gleichen Rhythmus und singen dazu. Chöd ist eine sehr außergewöhnliche Meditation, deren Klang und Visualisierung körperliche Krankheiten und geistigen Verblendungen heilen kann.

Kunrig ist eine tantrische Praxis zur Reinigung von negativem Karma. Der Gesang des Kunrig-Textes ist sowohl kraftvoll als auch schwierig. Um ihn korrekt auszuführen, muss jedes Wort des Textes genau gesungen, geistig meditiert und körperlich der kryptischen Zeichensprache der Gottheiten nachempfunden werden – all dies muss miteinander vereint sein.

Am Ende der Veranstaltung werden Glück verheißende Gebete gesprochen, die günstige Umstände für unser jetziges Leben und unsere spirituelle Entwicklung schaffen.

Gebete im Zentrum

In buddhistischen Klöstern ist es eine wichtige Praxis, Gebete und Zeremonien für Personen auszuführen, die körperliche oder geistige Probleme haben. Zudem gibt es spezielle Zeremonien für Verstorbene. Es werden diesbezüglich auch immer wieder Anfragen an unser Zentrum gerichtet, denen wir bei dieser Gelegenheit Raum geben möchten.

Es kann uns jeder seine Anliegen mitteilen oder auch persönlich zu den Gebeten kommen. In Verbindung mit dem Ausführen der Gebete ist es üblich eine Spende zu geben, die neben der Deckung der mit den Gebeten verbundenen Kosten den Mönchen zu Gute kommt.

Aus Rundbrief 3/2008