Editorial 1/2019

Liebe Mitglieder und Freunde,

dem Buddha war es äußerst wichtig, dass man seine Lehre nicht nur als eine Philosophie betrachtet, sondern über die Meditation eigene Erfahrungen macht, die sowohl das eigene Verhalten positiv verändern als auch eine Sichtweise eröffnen, die der Wirklichkeit näherkommt oder ihr sogar entspricht. So ist es erfreulich, dass neben grundlegenden Meditationsangeboten nun auch mehr umfangreichere Retreats durchgeführt werden. Von zwei dieser Retreats berichten wir in diesem Rundbrief.

Insbesondere für die „tibetischen Meditationen“, in denen viele Elemente und Übungen geschickt zusammengefasst sind, ist eine Kenntnis einzelner Teile hilfreich. Wir haben daher Drubpön Chödrön, die als Retreat-Meisterin im Milarepa Retreat Zentrum lebt, eingeladen, um uns die Darbringung von Gaben und insbesondere Tormas näherzubringen sowie das Spielen von Ritualinstrumenten zu zeigen. Dabei werden wir auch selber Tormas herstellen und das Spielen der Instrumente üben (siehe Artikel und Seminar).

Für ein besseres Verständnis tibetischer Begriffe und das Visualisieren von Mantras und Keimsilben in der Meditation ist das Erlernen der tibetischen Schrift von Nutzen. Katrin Querl hat als Tibetisch-Übersetzerin die besten Voraussetzungen, uns das Lesen des Tibetischen beizubringen (Seminar wurde auf einen späteren Termin verschoben).

Anwenden können wir das Gelernte dann z.B. während der Fastenmeditation des Avalokiteshvara (tib. Nyung Ne), die Drubpön Kunsang mit uns gemeinsam ausführen wird. Wir freuen uns sehr, dass er vor Ostern dafür wieder zu uns kommt (siehe: Das Fastenritual des Avalokiteshvara). Tändsin T. Karuna gibt Ende März als Vorbereitung eine Einführung in die Praxis des Nyung Ne (siehe: Einführung in die Fastenmeditation ). Zudem sind drei Texte mit Erklärungen zum Nyung Ne neu im DKV erschienen.

Die Reinigungspraxis des Vajrasattva steht im Mittelpunkt des 2. Jahres des Praxis- und Studienprogramms zum Ngöndro. Zum ersten Tagesseminar am 13.1. können auch interessierte Personen hinzukommen, die mit Grundlagen tibetischer Meditationen vertraut sind oder ihre Kenntnisse der Vajrasattva-Praxis auffrischen möchten. Ein Praxistag findet am 27.1. statt.

Eine Reihe interessanter Abendveranstaltungen haben wir auch wieder im Programm: So wird z.B. Dr. Siepen einen Bildervortrag über Zanskar halten, ein Film über das Leben von Akong Rinpoche gezeigt, der Frage nachgegangen, ob alle Buddhisten Vegetarier sind, und Andrew Warr auf die Praxis der liebenden Güte eingehen und entsprechende Methoden vorstellen.

Für Neu-Interessierte sind der regelmäßige Kurs am Mittwochabend um 19 Uhr  und das Einführungsseminar am 10.2.  ein guter Beginn.

Wir wünschen einen harmonischen Jahresausklang
und einen mutigen Start ins neue Jahr

Christian Licht