Nachrufe

Leider sind in den letzten Monaten drei Personen unerwartet verstorben, die mit unserem Zentrum z.T. schon über Jahrzehnte verbunden waren. Wir haben jeweils kurz nach ihrem Tod sowohl im Zentrum Meditationen und Gebete für sie durchgeführt als auch Klöster beauftragt, sie in ihrem Übergang zu unterstützen. Dafür haben eine Reihe von Nahestehenden und Praktizierenden Spenden überwiesen, die wir an die Klöster weitergeleitet haben.
Herzlichen Dank dafür!

Nachfolgend möchten wir kurz an die Verstorbenen erinnern.

Carina Gadebusch-Galauner († 27.04.2022)

Mit Carina haben wir ein langjähriges Mitglied verloren, das dem Zentrum eng verbunden war. Wir wollten sie im März dieses Jahres eigentlich in den Vorstand wählen lassen, doch leider hat die einige Wochen zuvor diagnostizierte Erkrankung es nicht mehr dazu kommen lassen. Der Fortschritt der Krankheit konnte trotz Operationen nicht gestoppt werden. Es war für ihren Mann, die Familie und alle mit ihr Verbundenen eine schwere Zeit. Carina musste in einem viel zu frühen Alter dieses Leben schon verlassen.

Über Gertrud Zovkic aus Düsseldorf hatte Carina in den 90er Jahren Kontakt zum Buddhismus bekommen und war auch mit ihr in Indien. Mit einer anderen Gruppe besuchte sie später Ladakh. 1997 nahm sie bei S.H. Zuflucht und Ende 1998 gab es die ersten Kontakte zu unserem Zentrum. 2007 wurde sie dann Mitglied. Einige haben sie in den Praxis- und Studienprogrammen oder bei Lama-Besuchen kennengelernt, zu denen sie aus Remscheid und später aus Düsseldorf nach Aachen kam.

Foto von Elvira Glück

Durch ihre offene, herzliche und humorvolle Art haben wir sie ins Herz geschlossen. Sie hatte eine fürsorgliche Art, die sowohl Schüler*innen in ihrer Zeit als Lehrerin als auch Verwandte und Bekannte schätzten. Die Belastungen durch den Schulbetrieb in der intensiven Betreuung von lernmüden Schüler*innen und später in der Hauptschule ließen einige gesundheitliche Spuren schon vor und dann auch nach der Pensionierung zurück, jedoch hatte keiner mit ihrem schnellen Tod gerechnet.

Zur Trauerfeier in Angermund waren neben den Angehörigen viele ehemalige Lehrerkolleg*innen und Freund*innen gekommen. In der schön gestalteten Kapelle auf dem Friedhof ließ uns eine Trauerrednerin noch einmal an Carinas Leben und ihrer Art teilhaben. Wir konnten anschließend von buddhistischer Seite auch einige Worte sprechen und das Wunschgebet für die Wiedergeburt im Land der großen Glückseligkeit singen.

Ani Könchok Tsekyi († 09.05.2022)

Ani Tsekyi fühlte sich in der Drikung-Linie aufgehoben und hat viele Jahre lang an verschiedenen Veranstaltungen u.a. im Milarepa Retreat Zentrum teilgenommen und dort häufig auch fotografiert. Sie verstarb in einem Krankenhaus, in dem sie wegen einer Hüftoperation, die eigentlich gut verlaufen ist, war. Es scheint aber danach ein Herzinfarkt aufgetreten zu sein, der nicht rechtzeitig behandelt wurde.

Soweit wir wissen, lebte und arbeitete sie seit einigen Jahren im Sommer in Karma Tashi Ling in Norwegen und im Winter in einem Zentrum in Spanien. Sie war vielseitig begabt und konnte so ihre Fähigkeiten dort gut im Sinne des Dharma einsetzen.

Ihre Beisetzung fand am 31.5. in Düsseldorf statt. Neben Angehörigen und Bekannten waren auch buddhistische Freund*innen aus Norwegen und Deutschland vor Ort.

Norbert Lösche († 21.05.2022)

Norbert lernte unser Zentrum schon in den 90er Jahren kennen. Als Künstler hat er sich intensiv mit der tibetisch-buddhistischen Thangka-Malerei beschäftigt und eine ganze Reihe eher traditionell geprägter Bilder geschaffen. Darüber hinaus verwendete er verschiedene Symbole und Gottheiten auch in anderen gestalterischen Zusammenhängen, wovon einiges auf seiner Webseite (norbertloesche.de) zu sehen ist.

Insbesondere beim Umzug des Zentrums in die Oppenhoffallee in den Jahren 1998 und 1999 war Norbert ein engagierter Helfer, der unzählige Türen weiß strich, aber z.B. auch die Wandbemalung im Lama-Zimmer, das Kalachakra-Symbol über der Haustür und später die Sanskrit-Zeichen auf dem großen Gebetsrad im Garten mit seinen Fähigkeiten und seiner Ausdauer beisteuerte. Unvergessen sind auch seine Mandala-Malkurse, die er mit viel Einfühlungsvermögen im Zentrum anleitete.

In den letzten Jahren hatte sich Norbert sehr zurückgezogen, aber ab und zu konnten wir seine künstlerischen Werke an Wänden hier im Frankenberger Viertel sehen oder trafen ihn beim Einkaufen oder im Park.

Seit ein paar Monaten musste Norbert nach verschiedenen Krankenhausaufenthalten betreut werden. Er erlitt später einen Schlaganfall und erlag nach einem schweren Sturz seinen Verletzungen. Er wurde 70 Jahren alt. Sein Sohn hat eine Art der Beisetzung gewählt, die Norbert wohl gefallen hätte: Seine Asche wurde in einer biologisch-abbaubaren Urne mit einigen Blüten auf hoher See dem Meer übergeben.

Christian Licht