Vor ungefähr 2500 Jahren erlangte Buddha Shakyamuni die Erleuchtung und verwirklichte so die klare und unbegrenzte Natur des Geistes. Er erkannte das abhängige Entstehen aller Phänomene und erreichte vollständige Freiheit vom Leiden.
Aus Mitgefühl lehrte Buddha den Pfad, der aufzeigt, wie die Ursachen von Leiden vermieden werden und dauerhaftes Glück erreicht werden kann. Entsprechend der unterschiedlichen Kapazitäten seiner Schüler zeigte der Buddha sowohl den grundlegenden Pfad des Hinayana, bei dem die persönliche Befreiung im Vordergrund steht, als auch den umfassenden Pfad des Mahayana, bei dem die eigene Entwicklung dem Wohl aller Wesen gewidmet ist. Innerhalb des Mahayana lehrte der Buddha besondere Methoden, die ein schnelles Fortschreiten auf dem Pfad ermöglichen. Sie werden als Vajrayana oder Diamant-Fahrzeug bezeichnet.
Im 7. Jhdt. wurden die Lehren dieses Pfades durch Padmasambhava, einen verwirklichten Meister, von Indien nach Tibet gebracht. Im Laufe der Jahrhunderte erblühte die buddhistische Lehre im Land des Schnees, und weitere Übertragungen kamen nach Tibet. Auf dieser Grundlage entwickelte sich die spezielle Ausprägung des Tibetischen Buddhismus, indem kulturelle Besonderheiten und Aspekte der vorher verbreiteten Religion in die Methoden integriert wurden.
In der Übertragung der Kagyü-Linie bildeten sich verschiedene Traditionen aus, zu denen auch die Drikung Kagyü Schule zählt, die von Kyobpa Jigten Sumgön, einem vollkommen verwirklichten Meister, im Jahre 1180 gegründet wurde. Die Lehren dieser Schule wurde in einer ungebrochenen Übertragungslinie von einem verwirklichten Meister zum nächsten weitergegeben und sind heute noch lebendig.
Aufgrund der Besetzung Tibets durch die Chinesen flohen seit 1950 viele Tibeter nach Nepal oder Indien. Im Laufe der Jahre im Exil entwickelten sich Kontakte zu Personen aus westlichen Ländern, und Besuche und Vortragsreisen von buddhistischen Lehrern folgten. Hieraus entstanden Zentren, um Studium und Praxis des Buddhismus zu ermöglichen und buddhistischen Lehrern begegnen zu können.