Es gibt immer etwas zu tun…
Wie die Digitalisierung begann
Mittlerweile ist es fast 30 Jahre her, dass wir im DKV erstmals Meditationstexte mit digitaler tibetischer Schrift herausgebracht haben. Das war damals ein Meilenstein. In den ersten Sadhanas stand das Tibetische noch in Handschrift. Lautschrift und Übersetzung befanden sich (mit Schreibmaschine getippt) darunter. Das alles wollte digitalisiert werden.
Die Digitalisierung ging aber nicht ohne Startschwierigkeiten vonstatten. Der mögliche Umfang eines Fonts war zum Schreiben der normalen tibetischen Zeichen und Ligaturen zwar ausreichend, aber für die Sanskrit-Umschriften der Mantras mussten zusätzliche Fonts verwendet werden. Es entstanden so verschiedene Fonts-Gruppen, die aber nicht miteinander kompatibel waren und jede einzelne musste mit einem eigenen Keyboard-Treiber bedient werden, über den man in einer bestimmten Art und Weise das Tibetische eintippte. Diese einzelnen Tibetisch-Schreib-Pakete musste man käuflich erwerben und sie funktionierten zunächst nicht immer wie gewünscht.
Nach etwas Ausprobieren entschieden wir uns für das TibetDoc-Schreibprogramm, das auch vom Drikung Kagyu Institut in Dehra Dun verwendet wurde. So konnten wir einige schon eingetippte Texte verwenden. Damit hatten wir uns aber auch auf dieses Programm und die entsprechenden Fonts festgelegt.
Der Wechsel zu Unicode-Fonts
Im Laufe der Zeit wurde ein neuer Standard für Fonts entwickelt, in dem mittlerweile 161 moderne und alte Schriften berücksichtigt sind, zu denen auch das Tibetische gehört. Diese Unicode-Fonts ermöglichen jetzt das Schreiben aller notwendigen tibetischen Zeichen und Ligaturen mit einem Font. Dadurch ergeben sich eine Reihe von Vorteilen für die Formatierung und das Verwenden von unterschiedlich aussehenden Schrifttypen.
Aufgrund von Änderungen in Windows werden mittlerweile einige Zeichen der früher verwendeten Tibetisch-Fonts nicht mehr richtig angezeigt. Auch wenn die PDF-Druckvorlagen noch in Ordnung sind, gibt es Probleme, wenn Änderungen in den Texten gemacht werden müssen. Um die Texte in Zukunft auch noch verwenden zu können, wollen wir daher nach und nach das Tibetische der älteren Texte auf Unicode umstellen. Dafür gibt es zum Glück ein Konvertierungsprogramm, in dem man reinen tibetischen Text umwandeln kann, aber auch hier ist bei einigen Zeichen „Handarbeit“ notwendig, damit am Ende wieder alles stimmt.
Bei den Texten im A5-Format ist der Austausch nach der Konvertierung nicht so aufwändig, da das Tibetische in einem Block angehängt ist. In den Versionen im tibetischen Format müssen die jeweiligen Zeilen jedoch alle einzeln ersetzt werden.
Im Zuge der Umstellung des Tibetischen, das wir als Quelle der vorläufigen Übersetzungen noch als unverzichtbar in den Texten beibehalten, nehmen wir auch andere Korrekturen bzw. Umstellungen vor. So ersetzen wir in der deutschen Lautschrift das ‚J‘ durch ein ‚Y‘, weil es zu Verwirrungen führt, wenn jemand auch Texte mit englischer Lautschrift rezitiert, wo das ‚J‘ als ‚DSCH‘ gesprochen wird. Ein paar kleine Anpassungen wird es auch bei der Lautschrift der Mantras geben. Wir beginnen die Umstellung mit den Texten aus den Meditationsbänden und gehen dann die weiteren Texte durch.
Unterstützung der Arbeit des DKV
Die Umstellungen und Anpassungen sind eine zeitaufwändige Arbeit und daher mit höheren Kosten in Form von Arbeitsstunden unserer Mitarbeiter verbunden. Insbesondere Rolf und auch Corinna, die ein paar Stunden pro Woche ins Zentrum kommt, werden hier weiter tätig sein. Wir hoffen, weitere Personen zu finden, die über gute Kenntnisse in Microsoft Word verfügen, sorgfältig arbeiten und auch die tibetische Schrift kennen und einen Teil der Arbeiten übernehmen können. Letzteres vermitteln wir im Februar/März in zwei Seminaren.
Durch Spenden könnt Ihr zur Finanzierung dieser notwendigen Arbeiten beitragen, die nicht durch den Erlös aus dem Verkauf von Texten gedeckt werden kann.
Wir arbeiten daran, die Umstellung Ende 2024 abschließen zu können.
Christian Licht