Wenn man den aktuellen Zustand des Zentrums mit einem Adjektiv beschreiben sollte, könnte man „stabil“ nehmen. Das umfasst Vieles, von der Mitgliederzahl über das Veranstaltungsangebot bis hin zu den Finanzen. „Stabil“ heißt aber nicht, dass alles starr wäre und es keine Veränderungen gäbe.
Auch wenn z.B. die Mitgliederzahl seit Jahrzehnten bei ca. 50 liegt, scheiden immer wieder Personen aus und kommen neue hinzu. Das Grundgerüst der Seminar- und Kursplanung hat sich bewährt, aber neben den wechselnden Inhalten kommen auch neue Angebote wie z.B. das Tsa Lung hinzu. Der finanzielle Jahresabschluss wies dieses Mal ein ganz leichtes Defizit auf, aber in den einzelnen Bereichen des Vereins gab es größere Schwankungen. So kamen z.B. weniger Gelder aus Mitgliedsbeiträgen zusammen, aber dafür haben die Spenden in 2022 erfreulicherweise zugenommen.
Die geballte Auflistung der Aktivitäten eines Jahres im Tätigkeitsbericht ist immer wieder beeindruckend und zeigt, dass es viele Felder gibt, wo es wichtig ist, sich im Sinne des Dharma zu engagieren. So versuchen alle Angestellten und ehrenamtlich Mitarbeitenden einen Beitrag zu leisten, der letztendlich möglichst Vielen von nutzen ist, sei er in der Textarbeit, der Leitung von Kursen und Seminaren oder der Instandhaltung und Reinigung des Zentrumshauses. Alles spielt zusammen und ermöglicht die Umsetzung der gemeinnützigen Zwecke.
Ein kleines Beispiel aus der Praxis: Am Anfang des neuen tibetischen Jahres haben wir die Gebetsfahnen mit Hilfe von Nora und Louis aus dem Kurs für junge Leute wieder aufgehängt, dieses Mal mit einer Wäscheleine als „Träger“, damit das Band, an dem die Gebetsfahnen hängen, unter der Last nicht so schnell reißt.
In Anlehnung an die ganz kurze Zusammenfassung der Lehren des Buddha, in der es heißt, dass man zunächst versuchen sollte, unheilsamen Handlungen zu vermeiden, haben wir es geschafft, unseren Verbrauch an Gas in den letzten 20 Jahren um 65%, an Strom um 50% und Wasser um 65% zu verringern, wobei der Strom vollständig und das Gas z.T. aus erneuerbaren Energien stammt. Das macht den CO2-Fußabdruck und die Belastung der Umwelt um einiges geringer. Darüber hinaus heißt es weiter, dass man Heilsames in vollkommener Weise ausführen sollte. So versuchen wir z.B. verschiedene Dharma-Projekte im In- und Ausland zu unterstützen, so dass Praktizierende und letztlich alle Wesen einen Nutzen davon haben. Der dritte Punkt „Zähme Deinen Geist“ findet sich dann im Veranstaltungsprogramm wieder, das Möglichkeiten zur Beschäftigung mit der buddhistischen Philosophie und Meditation bietet.
Auch wenn wir zur Zeit das Zentrum als stabil bezeichnen können, werden aufgrund der Altersstruktur der Mitarbeitenden und der Mitglieder sowie gesellschaftlicher Entwicklungen in den kommenden Jahren grundlegendere Veränderungen notwendig sein, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen.
Bei allen, die zur Erhaltung und Entwicklung des Zentrums beigetragen haben, ein ganz herzlicher Dank! Ganz konkret bedanken wir uns auch bei denjenigen, die nach dem Aufruf im letzten Rundbrief für eine neue Spülmaschine gespendet haben, die jetzt in der Zentrumsküche erfolgreich im Einsatz ist.
Wir hoffen, dass Ihr Eure Unterstützung fortführt und dass neue Mitglieder und Praktizierende den Kreis der Freundinnen und Freunde des Zentrums vergrößern werden.
Christian Licht