Welch wunderbare Feier…

Ein Rückblick auf die 30-Jahrfeier des Zentrums in den Räumen der Parzivalschule am Hangeweiher

Schön war es, spannend, feierlich aber nicht steif, eine Feier, die dem Anlass auf allen Ebenen gerecht wurde. Es gab Wunderbares zu sehen, zu hören, die locker-fröhliche Atmosphäre zu fühlen und nicht zuletzt, das gute Thaiessen zu schmecken!

Bis sich alle Gäste – es werden sicher zwischen 70 und 80 Personen gewesen sein – in der wunderschön geschmückten kleinen Aula gesammelt hatten, waren erst einmal viele erwartete und unerwartete Zusammentreffen zu erleben. Wie lange hatten sich einige nicht gesehen oder voneinander gehört! Gäste, die die Anfänge in Ani Elkes Wohnzimmer miterlebt haben, waren ebenso anwesend wie zahlreiche Mitglieder und Interessierte, die erst vor einigen Jahren oder wenigen Monaten den Weg ins tibetische Zentrum gefunden haben.

Die Eröffnung gestaltete Drubpön Kunsang, der den Segen der fünf Elemente gab. Nicholas Selo am Violoncello und Ursula Wawroschek am Klavier gestalteten mit viel Hingabe die musikalische Begleitung der Veranstaltung, die die einzelnen Redebeiträge wirkungsvoll und stimmungsvoll hervorhoben.

Adi Rüttgers sprach als Vorsitzender die ersten Grußworte, hieß die Gäste insgesamt willkommen und hob einige besonders hervor. Anschließend wurden die Grußworte derjenigen vorgelesen, die leider nicht anwesend sein konnten, so auch die Wünsche, die Ayang Rinpoche bei seinem Besuch vor vier Wochen ins Gästebuch geschrieben hatte, Grußworte der Deutschen Buddhistischen Union und von den Drikung-Zentren aus Staufenberg und Heuchelheim.

Hilde Scheidt, die Bürgermeisterin der Stadt Aachen, unterstrich in ihrer Grußrede die Wichtigkeit der unterschiedlichen Religionen und erwähnte die Tradition der Stadt Aachen, dem Dialog der Religionen verpflichtet zu sein, dem andern mit Respekt zu begegnen, ohne ihn vereinnahmen zu wollen, und unterstrich dabei auch die Rolle und Bedeutung des tibetischen Zentrums.

Der nächste Gast, Herr Herbert Busch, sprach ein kurzweiliges und interessantes Grußwort als Leiter der Beratungsstelle für Religions- und Weltanschauungsfragen im Bistum Aachen. Er blickte u.a. amüsiert auf die Anfänge vor 30 Jahren zurück, als man nur wusste, dass es ein Zentrum für tibetischen Buddhismus gibt und dass damals schon hinter vorgehaltener Hand gesagt wurde „Die machen da aber ernsthaften Buddhismus“. Er ist zudem Leiter des Arbeitskreises östliche Religionen im Bistum Aachen, in dem Christian Licht als Vertreter des Buddhismus mitarbeitet.

Ani Elke blickte in ihrer freien Rede auf die 30 Jahre der Entstehung und Entwicklung bis zum heutigen Tag zurück. Sie hob die verschiedenen Lehrer S.E. Ayang Rinpoche und besonders Drubpön Sönam Jorphel hervor, ohne deren Unterstützung sich das Zentrum niemals so weit hätte entwickeln können, wie es heute Bestand hat. Die großen Kisten mit Statuen, Thangkas und Räucherwerk kamen noch per Schiff über’s Meer nach Aachen, Unterweisungen wurden mühevoll abgeschrieben, tibetische Meditationstexte mit einer Lautschrift versehen, ins Englische, später ins Deutsche übersetzt, wieder abgeschrieben und kopiert. Es gab in den Anfängen so wenig Information über Buddhismus, keine Texte über die Lehren! Diese Arbeit wurde, wie wir wissen, schließlich so umfangreich, dass später ein eigener Verlag gegründet wurde.

Christian gestaltete die Danksagungen an diejenigen, ohne deren Hilfe und Unterstützung die Existenz des Zentrums nicht oder nur schwer möglich wäre, beginnend beim Buddha selbst und den Meistern der Übertragungslinie sowie an den Gründer des Zentrums, S.E. Ayang Rinpoche, bis hin zu den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern des Zentrums sowie allen, die den Aktivitäten des Zentrums durch ihre kleinen und großen Spenden die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt haben. Besonderer Dank ging selbstverständlich an Ani Elke, die unter jahrelangem unermüdlichem Einsatz das Zentrum aufbaute. Eine passende Symbolik zeigte der mit Bedacht zusammengestellte Blumenstrauß: die weißen Blumen für die reine Motivation, die blauen für ihre Kontinuität, die Weisheit wurde symbolisiert mit den gelben Blumen, für das Mitgefühl und die Ausdauer standen die roten Blumen.

Ich glaube sagen zu können, dass dieser Dank stellvertretend für alle Anwesenden,  aus ganzen Herzen kam. Der Applaus aller war lang und anhaltend.

Ein letztes Grußwort sprach die Leiterin des Zentrum Drikung Tashi Jong, einem Schwesterzentrum, mit dem wir schon lange gute Beziehungen pflegen. Sie hob besonders die großen Verdienste in der Textarbeit und -herausgabe hervor sowie die große immerwährende Hilfsbereitschaft.

Das köstliche thailändische vegetarische Buffet sorgte anschließend für den richtigen Gaumengenuss, bei dem weitere Erinnerungen ausgetauscht wurden. Drubpön Kunsang rundete mit einem kurzweiligen Bildervortrag über den Berg Kailash die überaus gelungene Feier ab.

 

Kostbares Streben nach Erleuchtung zum Wohle aller Lebewesen.

Möge es entstehen wo es noch nicht entstanden ist,

möge es nicht abnehmen, wo es schon entstanden ist,

möge es immer weiter anwachsen!

Gustel Schreurs