Mitwirkung am RWTH-Studiengang „Theologie und globale Entwicklung“
Im September letzten Jahres erreichte uns ein Anruf von Prof. Vellguth, der bei Missio Abteilungsleiter für Theologische Grundlagen ist. Er organisiert das Modul „Weltreligionen im Dialog“ des Studiengangs „Theologie und globale Entwicklung“ des Instituts für katholische Theologie an der RWTH Aachen. Innerhalb des Moduls werden die Weltreligionen Hinduismus, Buddhismus, Judentum und Islam in jeweils zwei Vorlesungen den Studierenden nähergebracht. Zudem gibt es Vorlesungen über Religionsfreiheit und den interreligiösen Dialog. Die Vorlesungen werden von Referent*innen mit Fachkenntnissen zu den jeweiligen Themen gehalten.
Die Einführung in den Buddhismus hatten bisher uns gut bekannte Personen übernommen: Dr. Wolfgang Siepen, der als Religionswissenschaftler und langjähriger Buddhismuskenner auch das Skript für die Studierenden verfasst hat, und Dr. Annette Meuthrath, die Dozentin für Religionswissenschaften der RWTH mit dem Schwerpunkt auf fernöstliche Religionen und zugleich Asienreferentin am Missionswissenschaftlichen Institut Missio e.V. ist. Annette Meuthrath war schon häufiger mit Studierendengruppen bei uns zu Gast und Wolfgang Siepen kennen viele von den interessanten inhaltlichen und Bildervorträgen, für die wir ihn schon oft gewinnen konnten.
Da beide als Referent*innen für das Wintersemester 20/21 nicht zu Verfügung standen, fragte Prof. Vellguth also bei uns an, ob wir die beiden Vorlesungen zum Buddhismus übernehmen könnten – eine interessante neue Herausforderung! Ich habe mich dann nach etwas Bedenkzeit dazu bereit erklärt, diese Aufgabe zu übernehmen.
Unsere Erfahrungen mit Schulklassen und anderen Gruppen ist, dass die Aufmerksamkeit und der Eindruck viel stärker sind, wenn die Personen zu uns kommen. In einem Schul- oder Seminarraum bleibt Vieles wesentlich abstrakter und theoretischer. Zudem sind dort gemeinsame Meditationen schwieriger durchzuführen. Leider machte die Pandemie hier zumindest einen halben Strich durch die Rechnung. Zum Zeitpunkt der Vorlesungen konnten jeweils sechs Studierende mit Maske und Abstand ins Zentrum kommen. Die anderen der insgesamt ca. 30 Teilnehmenden konnten aber online dabei sein.
Es fiel mit nicht ganz leicht, in zwei Vorlesungen einen fundierten Einblick in den Buddhismus zu geben, der etwas von dem vermittelt, worum es im Buddhismus geht. Zudem sollten weitere Themen wie die verschiedenen Traditionen, der Buddhismus im Westen usw. kurz dargestellt werden. Platz für Fragen sollte auch noch bleiben. Zwei Meditationen, die eine Vorstellung von buddhistischer Praxis vermitteln sollten, wurden aus Zeitgründen als optionales Angebot an die Vorlesungen angehängt.
Soweit ich es mitbekommen habe, konnten die Studierenden mit den Inhalten etwas anfangen und fanden die Vorlesung interessant, was mich sehr freut. Es war auffällig, dass die wenigen Studierenden, die im Zentrum anwesend waren, viel eher eine Frage stellten oder meine Fragen beantworteten. Es bleibt also zu hoffen, dass in Zukunft wieder mehr Personen zu uns in Zentrum kommen können und eine einfachere Kommunikation den Austausch und das Verständnis erhöhen.
Ich selbst konnte an einem Großteil der anderen Vorlesungen des Moduls online teilnehmen und habe dies als sehr bereichernd empfunden. Als kurzer Hinweis am Ende: Interessierte können sich als Gasthörer bei der RWTH einschreiben und an solchen Veranstaltungen teilnehmen.
Christian Licht